die Königin oder auch Weisel

Königin mit Hofstaat
Königin mit Hofstaat

Die Bienenkönigin wird in der Imkerei Weisel genannt. Vereinzelt hört man auch die Bezeichnung Stockmutter.

Diese Bezeichnung kommt ihrer Aufgabe im Volk am nächsten. Sie ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Bienenvolk

und die Mutter aller im Stock lebenden Arbeiterinnen und Drohnen.

Sie ist größer als die Arbeitsbienen, hat einen deutlich längeren Hinterleib (siehe Foto oben) und sorgt für die Nachkommen,

indem sie von Januar bis Oktober/November Eier legt. Die weitere Brutpflege übernehmen hingegen die Arbeiterinnen. Im Frühling,

zur Zeit der Obstblüte, kann eine Königin bis zu 1.200 Eier pro Tag legen. Dies entspricht etwa 80% ihres eigenen Körpergewichtes.

Um diese Leistung zu erbringen, wird die Königin von einem ständig wechselnden „Hofstaat“ von ungefähr 12 Arbeitsbienen begleitet und umsorgt. Sie füttern die Stockmutter mit Königinnenfuttersaft, dem sogenannten Gelée Royale, der einzigen Nahrung der Königin.

Die Art der Brutzelle entscheidet dabei darüber, ob die Königin beim Legen Spermien aus ihrem Vorrat hinzugibt und damit das Ei befruchtet oder nicht befruchtet wird.
Aus befruchteten Eiern entwickeln sich weiblichen Bienen (Königin oder Arbeiterinnen), während die männlichen Bienen aus unbefruchteten Eiern schlüpfen. Drohnen haben also keinen Vater, sondern nur einen Großvater (den Vater der Königin).

Ein befruchtetes Ei legt die Königin, wenn der Durchmesser der Brutzelle zwischen 5,2 und 5,4 mm beträgt und die Zelle etwa 10-12 mm tief ist. Ist die Zelle größer etwa 6,2 bis 6,4 mm Durchmesser und 16 mm Tiefe, so legt die Königin ein unbefruchtetes Ei.

Die Königin misst hierzu die Zellen mit ihren Antennen aus. Somit bestimmen die Arbeiterinnen beim Bau der Zellen und die Königin beim legen der Eier das zukünftige Geschlecht der Nachkommen. 

 

Eine Königin kann ein Alter von drei bis fünf Jahren erreichen.

 

Mit zunehmendem Alter verliert der Duftstoff (Königinnenpheromon), den die Königin permanent absondert und den Bienen somit ihr Dasein signalisiert, an Intensität. Dies veranlasst die Bienen zur rechten Zeit eine neue Königinnenzelle zu bauen in welche die Königin ein befruchtetes Ei ablegen soll.

Die Arbeiterinnen pflegen die aus diesem Ei geschlüpfte Larve besonders intensiv und füttern sie ausschließlichen mit Gelée Royale.

Das sind die entscheidenden beiden Komponenten dafür, dass aus der Larve eine Königin und keine Arbeiterin entsteht.

Geht die Königin in einem Bienenvolk aus anderen Gründen unerwartet verloren, so können die Bienen aus der vorhandenen jungen Brut eine Larve entsprechend anders füttern und pflegen um dadurch kurzfristig eine Königin zu erhalten. Diese wird jedoch immer minderwertiger und kleiner sein als die gewollte und gezielte Aufzucht einer Stockmutter.

Ist zum Zeitpunkt des plötzlichen Königinnenverlustes keine junge Brut im Volk vorhanden, ist das Volk dem Untergang geweiht.
Ein umsichtiger Imker kann das jedoch verhindern, in dem er diesem Volk eine junge Königin zusetzt oder es mit einem

anderen Volk vereinigt.

 

Die Königin wird von den Imkern häufig mit einem farbigen Nummernplättchen oder einem Farbpunkt gezeichnet,

um sie im Bienenvolk leichter auffinden und ihr Alter bestimmen zu können.

Das Geburtsjahr der Königin ist ausschlaggebend für die zu wählende Farbe.

Dabei ist folgende Farbgebung weltweit einheitlich geregelt:

 

Endziffern 1 und 6 - weiß

Endziffern 2 und 7 - gelb

Endziffern 3 und 8 - rot

Endziffern 4 und 9 - grün

Endziffern 5 und 0 - blau

 

Hierzu haben die Imker folgende Eselsbrücke:  "Weiße und gelbe Rosen grünen und blühen."

 

Königin von diesem Jahr (2022)
Königin von diesem Jahr (2022)