Bei den Arbeitsbienen gibt es die Unterscheidung in Sommer- und Winterbienen.
Eine Sommerbiene hat aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens im Sommer nur eine Lebensdauer von vier bis sechs Wochen, wohingegen Winterbienen die gesamten Wintermonate überdauern und ein Alter von sechs bis sieben Monaten erreichen können.
Es gibt nur eine Generation von Winterbienen, aber mehrere Generationen von Sommerbienen. In den Sommermonaten kann ein Bienenvolk aus 40.000 bis 60.000 Bienen bestehen, während ein Bienenvolk mit nur 5.000 bis 10.000 Bienen überwintert.
Als Sommerbienen werden in der Imkerei die Arbeiterinnen bezeichnet, die zwischen Frühjahr und Spätsommer erbrütet werden. Sommerbienen sind die Leistungsträger des Volks.
Sie tragen in den 6 Monaten den größten Teil der Tracht des ganzen Jahres ein und sorgen damit für das Überleben der folgenden Generation an Winterbienen.
Und natürlich für die Honigernte des Imkers.
Eine Sommerbiene durchläuft im Laufe ihres Lebens einen
relativ festgelegten Arbeitsrhythmus.
Direkt nach dem Schlupf beginnt sie mit dem Säubern ihrer eigenen Zelle sowie weiterer Brutzellen (Putzbiene).
Ab dem dritten Lebenstag übernehmen die jungen Bienen die Fütterung der älteren Larven mit einem Pollen-Honig-Gemisch. Diese Ammentätigkeit verändert sich geringfügig - je älter die Bienen werden desto jüngere Larven füttern sie dann mit einem Sekret aus ihren Futtersaftdrüsen (Ammenbiene).
Mit etwa 12 Tagen beginnen die Arbeiten im Randbereich der Waben, indem sie Nektar von den Sammelbienen abnehmen und einlagern, Pollen verstauen und für die Stockbelüftung sorgen (Honigmacherin). Auch der Wabenbau (Baubienen) und die Bewachung des Stockeinganges (Wächterinnen) gehören zu den Aufgaben im Alter zwischen 12 und 20 Tagen.
Ältere Arbeitsbienen sind fast ausschließlich als Sammel- oder Flugbienen außerhalb des Stockes tätig.
Durch diese vorübergehende, altersabhängige Spezialisierung wird die Arbeit im Bienenvolk effizient aufgeteilt.
Im Sommer stehen für die Bienen der Eintrag und die Einlagerung von Nektar und Pollen im Vordergrund.
Aus diesem Grund ist das Volk im Sommer zahlenmäßig stärker, als im Winter, um diese Arbeit zu schaffen.
Winterbienen sind Arbeiterinnen die zwischen August und Oktober erbrütet werden und bis zum folgenden März oder April leben. Die Winterbienen sind den speziellen Anforderungen des Winters
besser angepasst, so setzt zum Beispiel die Kältestarre bei den Winterbienen erst bei tieferen Temperaturen ein als bei den Sommerbienen. Sie beteiligen sich nach dem Schlupf nicht an der
Brutpflege und übernehmen auch sonst keinerlei Arbeiten im Bienenvolk sondern konzentrieren sich ganz auf den Pollenkonsum und bereiten sich auf Ihre Aufgabe vor, das Volk erfolgreich über
den Winter zu bringen. Hierzu speichern sie die Eiweiße der Pollen in ihrem Fettkörper und in ihrem Blut. Während des Winters bleiben diese körpereigenen Vorräte weitgehend unangetastet und
werden erst im Februar für die Brutaufzucht mobilisiert – zu einer Zeit, in der die Bienen noch nicht ausreichend Pollen und damit Eiweiß in der Natur vorfinden können, dies aber für die Aufzucht
und Ernährung der Larven benötigen. So überdauern diese Bienen die kalte Jahreszeit, mit dem einzigen Ziel, sich selbst und die Königin zu wärmen um dann im kommenden Frühjahr ein neues Volk
aufzubauen.
Dazu bilden sie eine Wintertraube um die Königin und halten die Kerntemperatur bei über 20 °C. Sie benutzen dazu ihre Flugmuskulatur ohne dabei die Flügel zu bewegen.
Die Winterbienen verteidigen außerdem das Volk und seine Vorräte gegen Räuberei und Eindringlinge. Unter anderem sind
es Spitzmäuse, die sich im Winter gerne einquartieren und sich
an Bienen und Honig bedienen.
Im kommenden Frühjahr ist es dann ihre Aufgabe, die neue Brut aufzuziehen. Sie heben dazu die Temperatur im Stock auf 34 bis
35 °C an. Gehen die eigenen Vorräte zur Neige, so fliegen sie aus, um frischen Pollen und Nektar zu suchen und einzutragen.
Imkerei Leineaue, Lindenallee 18, 04509 Schönwölkau / OT Wölkau Inhaber Freizeitimker Maik Ribbe
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